In deutschen Kliniken wird operiert, katheterisiert, bestrahlt und beatmet, was die Gebührenordnung hergibt – bei 1.600 Euro Tagespauschale für stationäre Beatmung ein durchaus rentables Geschäft.
Anschließend geht es nicht selten mit Apparate-medizin nach Hause. In diese Intensivversorgung daheim – von den meisten Menschen ungewollt – wird mittlerweile fast jeder 2. Euro für häusliche Pflegeleistungen investiert.
Dr. Matthias Thöns berichtet aus seiner jahre-langen Erfahrung von zahlreichen Fällen, in denen alte, schwer Kranke mit den Mitteln der Apparatemedizin behandelt werden, obwohl kein Therapieerfolg mehr zu erwarten ist.
Nicht Linderung von Leid und Schmerz, sondern finanzieller Profit steht im Fokus des Interesses vieler Ärzte und Kliniken, die honoriert werden, wenn sie möglichst viele und aufwändige Eingriffe durchführen.
Thöns‘ Apell lautet deshalb: Wir müssen in den Ausbau der Palliativmedizin investieren, anstatt das Leiden aller Menschen durch Übertherapie qualvoll zu verlängern.
Piper Verlag, 320 Seiten, ISBN 978-3-492-05776-9, 22,00 €
Repetitorium Palliativmedizin 2. Aufl. 2016 - Bestellung